Im Rahmen unserer Helmut Schmidt Lecture haben wir unser erstes BKHS-Fellowship an Datenanalystin und Volkswirtin Dr. Aya Adachi vergeben. Das Fellowship ist eng verknüpft mit dem Thema der Lecture „For a Just Democracy!“.
Während ihres Fellowships untersuchte Adachi, wie Chinas Überkapazitäten und der daraus resultierende Handelsüberschuss seit 2019 die globale Ungleichheit beeinflussen, insbesondere im Verhältnis zwischen entwickelten und sich entwickelnden Ländern. Sie analysierte den Einfluss chinesischer Exporte auf die industrielle Entwicklung in Schwellenländern sowie die zunehmende Abhängigkeit dieser Länder von chinesischen Zwischenprodukten. Ziel ist es, Einblicke zu gewinnen, die zur Entwicklung von Strategien zur Minderung potenzieller negativer Auswirkungen auf die globale Wirtschaftsstruktur beitragen können und Policy-Implikationen für die EU zu erörtern.
Ihre Publikation „The Global South in the Wake of China’s Economic Surplus: Industrial Challenges for Developing Countries and Policy Recommendations for the EU“ ist im März 2025 als BKHS Perspectives erschienen. Sie wird im Rahmen einer exklusiven Veranstaltung in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) am 28. März 2025 in Berlin vorgestellt. Dr. Aya Adachi präsentiert dann ihre Ergebnisse und diskutiert gemeinsam mit Jacob Gunter (Mercator Institute for China Studies), Michael Laha (DGAP) und Dr. Janka Oertel (European Council on Foreign Relations) über mögliche Lösungsstrategien für die EU. Die Moderation übernimmt Dr. Elisabeth Winter (BKHS).
Dr. Aya Adachi ist spezialisiert auf wirtschaftliche Sicherheit, Geoökonomie und Strategien zur Risikominderung. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Analyse der Außenwirtschaftspolitik der EU, Deutschlands, Chinas und Japans, mit besonderem Schwerpunkt auf deren Engagement gegenüber den Regionen Indo-Pazifik und Globaler Süden. Sie verwendet für ihre Analyse sowohl Datenanalyse als auch qualitative Forschungsmethoden. Adachi arbeitete zuvor am Mercator Institute for China Studies (MERICS) und war regelmäßig als externe Beraterin für regionale Wirtschaftskooperation für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) tätig. Während ihrer Doktorarbeit war sie Gastwissenschaftlerin an der Waseda-Universität und dem Deutschen Institut für Japanstudien (Max Weber Stiftung) in Tokio sowie an der Xi’an Jiaotong-Liverpool University in Suzhou (China). Adachi hat an der Ruhr-Universität Bochum promoviert. Sie studierte Internationale Beziehungen, Wirtschaft und Politik Ostasiens sowie Mandarin-Chinesisch an der Universität Groningen, der Ruhr-Universität Bochum und der Zhejiang University of Technology.
Mit dem Schwerpunkt „Internationale Handelspolitik und soziale Ungleichheit“ war sie als Fellow bei der BKHS direkt an unserer Programmlinie „Globale Märkte und soziale Gerechtigkeit“ angesiedelt.