Die Nacht der großen Flut als Live-Projekt auf Twitter

60 Jahre danach: Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung macht dramatische Ereignisse in Echtzeit erlebbar

Plakat mit Aufschrift "Die große Flut" zeigt Impressionen eines Flutereignisses mit den Hashtags HH-Flut, die Schicksalsnacht, der Deich bricht.

Hamburg, 14.1.2022. Sie ist bis heute im Gedächtnis der Hamburger*innen verankert: Die größte Flutkatastrophe, die die Hansestadt im 20. Jahrhundert erlebt hat. 315 Menschen sterben, mehrere Tausend Menschen werden obdachlos, als der Orkan „Vincinette“ (die „Siegreiche“) in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 mit 130 Kilometern pro Stunde über Norddeutschland hinwegfegt. Häuser werden abgedeckt, Bäume entwurzelt, und im Süden Hamburgs brechen die Deiche, nachdem das Wasser der Elbe auf 5,70 Meter gestiegen war. Untrennbar mit der Katastrophe verbunden, ist der Name des damaligen Polizeisenators: Helmut Schmidt, der damit seinen Ruf als Krisenmanager begründete.

Er habe sich in jenen Tagen nicht um Gesetze gekümmert, sondern Menschen retten wollen, sagte Schmidt rückblickend. Das Wichtigste an der Flutkatastrophe sei jedoch die Erfahrung der Hilfsbereitschaft gewesen.

Zum 60. Jahrestag der Sturmflut holt die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung die Katastrophe rund um den 16. und 17. Februar 1962 zurück in die Gegenwart. Auf dem Twitter-Account "60 Jahre Hamburger Flut" (@HHFlut1962) werden durch zum Teil unveröffentlichte Quellen neue Blicke auf die Ereignisse präsentiert und die Abläufe und Zusammenhänge rund um die Flut erstmals in Echtzeit dargestellt.

Auf Twitter werden Helmut Schmidts handschriftliche Notizen aus den Sitzungen des Krisenstabs oder die Einsatzmeldungen der Hilfskräfte zu sehen sein. Auch historisches Bildmaterial und amtliche Unterlagen dokumentieren den Ablauf der Katastrophe. 

Das Projekt richtet sich nicht nur an Schüler*innen, Studierende, Lehrende, Geschichtsinteressierte und Zeitzeug*innen, sondern an die breite Öffentlichkeit, für die das Thema nicht zuletzt durch die Hochwasserkatastrophe 2021 unter anderem an der Ahr immer noch präsent ist.

Das Twitter-Projekt lässt die Sturmflut vom Samstag, 15. Januar 2022, bis Montag, 28. Februar 2022 wieder lebendig werden. Geplant sind rund 150 bis 200 Tweets.

Die Ereignisse werden auf unserer Website zusammengefasst und sind Thema unseres Schmidtletters vom 15.01.2022.

Plakat mit Aufschrift "Die große Flut" zeigt Impressionen eines Flutereignisses mit den Hashtags HH-Flut, die Schicksalsnacht, der Deich bricht.
Helmut Schmidt schaut aus dem Fenster eines Hubschraubers, vor ihm sitzt ein Pilot.

Polizeisenator Helmut Schmidt beim Rundflug über das Überschwemmungsgebiet am 17. Februar 1962.

© Hamburger Abendblatt/Gunnar Brumshagen

Ein Mann trägt ein Kind durch die Wassermassen. Im Hintergrund sind Menschen auf einem kleinen Boot.

Sturmflut 1962: Freiwillige Helfer retten Opfer aus dem Überschwemmungsgebiet.

© picture alliance/dpa

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