Gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) haben wir einen zweitägigen Workshop in Hamburg organisiert. Vom 21. bis 23. Juni traf sich unsere „Global Expert Group on Conflict Resolution and Peacebuilding“, um die globalen Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine zu diskutieren.
Das Netzwerk besteht aus Vertreter*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik, die selbst aus Konflikt- und Postkonfliktländern kommen oder in ihren Regionen zu diesen Fragen gearbeitet haben.
In einer Kick-Off-Sitzung am Donnerstag, den 22. Juni, identifizierte die Gruppe die Themen, mit denen sie sich im Laufe des Workshops tiefer beschäftigen würde. Danach teilten sich die Teilnehmer*innen in zwei Teams auf, die sich auf unterschiedliche Themen konzentrierten wie „A new debate on geopolitics and double standards“, „Direct effects of Russia’s war against Ukraine and their structural underpinnings“ und „The future of peacebuilding and conflict resolution“.
Dabei untersuchten sie die Konsequenzen des Krieges in der Ukraine, der sich verändernden Weltordnung und besonders der Rolle des globalen Südens auf Maßnahmen der Friedenssicherung und der Konfliktbewältigung. Auch die veränderte Wahrnehmung von Konflikten in anderen Teilen der Welt und die Lehren aus der Vergangenheit standen im Fokus der Diskussion. Die Teilnehmer*innen betonten in dieser Hinsicht besonders die Rolle der Zivilbevölkerung in friedensschaffenden Prozessen in ehemaligen Konfliktgebieten und Maßnahmen für den Umgang mit Waffen in Konfliktgebieten – und was mit ihnen geschieht, wenn die Kämpfe beendet sind.
Nicht zuletzt standen auch Fragen nach der Gerechtigkeit von Energieversorgung und den Auswirkungen des Klimawandels in unterschiedlichen Teilen der Welt und der Umgang mit den Konsequenzen auf der Agenda. Hier formulierten die Teilnehmenden die Wichtigkeit von „Just Transition“, also den gerechten Wandel von ökonomischen, politischen, ökologischen und sozialen Strukturen.
Zur Vertiefung der im Workshop diskutierten Themen spielte die Gruppe am Ende fünf Szenarien in einer „Strategic Foresight“-Übung durch, um neue Ideenhorizonte zu eröffnen und Blicke über den Tellerrand zu werfen.
In den nächsten Monaten wird die Gruppe die Ergebnisse des Workshops aufarbeiten und nach weiteren Treffen daraus Politikempfehlungen erarbeiten. Diese sollen Anfang 2024 in mehreren Sprachen veröffentlicht werden.