Das Votum der Anlieger*innen des Bonner Stadtteils Dottendorf war eindeutig: „Loki-Schmidt-Platz“ soll er künftig heißen. Der bisherige Name „Hindenburgplatz“ verschwindet damit. Die Umbenennung erfolgt auf eine Initiative der Bonner Bürgerschaft, den Namen Paul von Hindenburg komplett aus dem Stadtbild zu tilgen. Zu belastet sieht sie die Erinnerung an den Reichspräsidenten der Weimarer Republik, der 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannte und so dem nationalsozialistischen Regime den Weg ebnete.
„Wir freuen uns, dass der Platz durch den Namen der Ehefrau des früheren Kanzlers der Bundesrepublik, Helmut Schmidt, nun nach einer engagierten Frau benannt sein wird, die einen Bezug zu unserer Stadt hat“, sagte Bezirksbürgermeister Jochen Reeh-Schall bei der offiziellen Umbenennung am 2. Dezember.
Loki Schmidt war 1970 nach Bonn gezogen und hatte ihren Mann in seinen politischen Ämtern unterstützt, ließ es aber dabei nicht bewenden: Schon während seiner Kanzlerschaft 1974 setzte sie sich für den Pflanzen- und Naturschutz ein. Diese Aktivitäten setzte sie zeitlebens fort, noch heute wirkt die von ihr gegründete Loki Schmidt Stiftung in ihrem Geiste weiter.
Auch BKHS-Vorstandsmitglied, Bernd Neuendorf, ist sehr zufrieden mit der Wahl des neuen Namens für den Platz und betonte bei der feierlichen Enthüllung der neuen Schilder: „Loki Schmidt war eine starke Persönlichkeit, die mit ihrem Einsatz für den Schutz der Natur einen großen Beitrag geleistet hat.“ Schon lange bevor das Thema Klimawandel in aller Munde war, habe sie gesehen, wie wichtig Umwelt- und Klimaschutz sei, und dafür gesorgt, dass dieser Gedanke auch in die breite Öffentlichkeit getragen werde. – Sie würde heute vermutlich die Fridays-for-Future-Bewegung mit großem Interesse verfolgen.
Pandemiebedingt konnte die Umbenennung nur in kleinem Kreis und unter 2G-Regeln stattfinden.