Verliehen wird der Internationale Preis des Westfälischen Friedens von der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe e.V. (WWL), die diesen 1998 anlässlich des 350. Jahrestages des Westfälischen Friedens initiierte. Alle zwei Jahre würdigt der Zusammenschluss regionaler Unternehmer mit der Auszeichnung „Persönlichkeiten oder Repräsentanten von Staaten und Gruppen, die sich besonders für die europäische Integration engagiert haben“, wird auf der WWL-Webseite erläutert. Helmut Schmidt wurde diese Ehre zuteil, „weil er einer der Architekten des friedlichen Europas ist“, sagte der WWL-Vorsitzende, Dr. Reinhard Zinkann, 2012 im Rahmen der Verleihung. Zuvor hatten unter anderem Vaclav Havel, Helmut Kohl, Valéry Giscard d’Estaing und Kofi Annan den Preis, eine Bronzeplastik in Gestalt eines Westfalen-Pferdes, erhalten.
Unter der Überschrift „Standing ovations für Helmut Schmidt“ berichteten die Westfälischen Nachrichten 2012 von der Preisverleihung, bei der der Elder Statesman mit einer politischen Grundsatzrede überzeugt habe, „…in der er den großen Bogen schlägt vom Westfälischen Frieden 1648 bis zum friedlichen Europa der Gegenwart.“ In seiner Ansprache warnt Schmidt, denn: „Die Europäische Union kann durchaus scheitern.“ Abschließend formuliert er drei Konsequenzen, die endlich zu ziehen wären. Die Dritte lautete: „Welche Lehren auch immer man aus der Geschichte der letzten Jahrhunderte ziehen will: Jedenfalls dürfen wir Deutschen nie und nimmer Ursache werden für Stillstand, für Verfall – oder gar für Zerfall des großen Projektes der Europäischen Union. Schließlich wartet fast die ganze Welt in den anderen vier Kontinenten ungeduldig darauf, daß die alten Europäer endlich als Union mit einer Stimme agieren. Dazu gehört der unbedingte Wille zur Zusammenarbeit mit den Franzosen – und als zweites der Wille zur unbedingten Zusammenarbeit mit den Polen. Und dann drittens der Wille zur Kooperation mit allen anderen Nachbarn.“ Die ganze Rede lesen hier.