Objekt der Woche: Sowjetischer Staatsbesuch in Langenhorn

Saisongerecht gab es Spargel mit Schinken als Bundeskanzler Helmut Schmidt Anfang Mai 1978 den Generalsekretär der KPDSU Leonid Breschnew in seinem Privathaus in Langenhorn empfing.

Das Ehepaar Schmidt sitzt mit Leonid Breschnew, Willy Brandt und weiteren Personen um einen Couchtisch in ihrem Wohnzimmer.

Sozusagen als Finale eines dreitägigen Staatsbesuches in Bonn mit intensiven Verhandlungen über die nukleare Abrüstung besuchte der mächtigste Mann der Sowjetunion den deutschen Bundeskanzler zuhause in Hamburg. Breschnew wurde unter anderem von seinem Außenminister Gromyko begleitet. Von deutscher Seite waren die Minister Genscher und Graf Lambsdorff sowie Willy Brandt und Egon Bahr zugegen. Zwei Dinge brachen das Eis, wie in Reiner Lehbergers „Loki Schmidt: Die Biographie“ nachzulesen ist: Zum einen der Wodka, der eingeschenkt wurde. Ein Gastgeschenk, das der Parteichef der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei Edward Gierek 1976 bei einem Besuch mitgebracht hatte. Zum anderen der Blick auf die Bücherwand vom Sofa aus, auf dem Breschnew mit Loki Schmidt und Willy Brandt Platz genommen hatte. Denn von dort aus war die Marx-Engels-Gesamtausgabe, die im Regal stand, gut zu sehen. „Als dies bemerkt wurde, war die Erheiterung allseits groß, …“

Weitere Details zu diesem historischen Meeting und dem privaten Umfeld, in dem es stattfand, sind diesen Artikeln des Hamburger Abendblattes sowie der ZEIT zu entnehmen. Als Vorspeise wurde Leonid Breschnew an diesem Tag im Mai 1978 übrigens Tomatensuppe mit Kalbfleischklößchen serviert. Zum Nachtisch gab es Eis mit Rumtopffrüchten.

Das Ehepaar Schmidt sitzt mit Leonid Breschnew, Willy Brandt und weiteren Personen um einen Couchtisch in ihrem Wohnzimmer.

© dpa

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