Objekt der Woche: Völkerverständigung in Ottis Bar

Wie Helmut Schmidt einen kleinen Ort für die großen Themen der internationalen Politik erfand.

Blick in den Bar-Raum auf die Theke. Viele maritime Elemente sind zu erkennen, ein Modell-Segelschiff hängt über der Bartheke.

Als 1974 im Haus der Familie Schmidt am Neubergerweg ein Umbau anstand, war man sich bei allem einig. Alleine Helmut Schmidts Idee, eine kleine Bar einzurichten, sahen Ehefrau und Tochter kritisch, wie es in der 2014 erschienenen Buch „Loki Schmidt: Die Biographie“ von Reiner Lehberger zu lesen ist. Später dann bewährte sich „Ottis Bar“ – benannt nach Otti Heuer, dem Sicherheitsbeamten Schmidts, der hier als Barkeeper fungierte –  als perfekter Treffpunkt für ungezwungene Kommunikation. Es kamen Größen aus der ganzen Welt: Leonid Breschnew (Sowjetunion), Henry Kissinger und Gerald Ford (USA), Valéry Giscard d'Estaing (Frankreich), König Juan Carlos (Spanien) und Edward Gierek (Polen).

Auf den wenigen Quadratmetern zwischen Wohn- und Esszimmer im Privathaus der Schmidts war ein kleiner Ort für die großen Themen der internationalen Politik entstanden. In seinem privaten Doppelhaus in Langenhorn pflegte Helmut Schmidt die Völkerverständigung auf seine Art.

Blick in den Bar-Raum auf die Theke. Viele maritime Elemente sind zu erkennen, ein Modell-Segelschiff hängt über der Bartheke.

© FILMREIF PICTURES

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