Doppelte Integration?

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Die europäische Leerstelle in der Debatte über den Stand der deutschen Einheit
Abendveranstaltung am 23. September von 19:00 bis 21:00 Uhr
Ort: Reimarussaal, Patriotische Gesellschaft, Trostbrücke 4-6, 20457 Hamburg

Lesen Sie hier unseren Tagungsbericht

Die Geschichte der deutschen Einheit und der europäischen Einigung haben mehr miteinander zu tun als bisher wahrgenommen. Der 3. Oktober 1990 brachte nicht nur das Ende der deutschen Teilung. An dem Tag wurde das Gebiet der vormaligen DDR auch Teil der damaligen Europäischen Gemeinschaft als Vorläuferin der heutigen EU.

Dennoch wissen wir bislang auffallend wenig über das Wechselspiel zwischen den beiden Prozessen, inklusive der Langzeitfolgen bis in die Gegenwart. Haben die Probleme zwischen Ost und West in Deutschland mehr mit Europa zu tun als wir gemeinhin glauben? Welche Auswirkungen hatte der Beitritt der DDR zur BRD und damit zur EG am Ende des Kalten Kriegs für die Bevölkerung des verschwundenen Landes? Welches Interesse bestand überhaupt, sich auf das „neue Denken“ von einer Welt ohne Blockkonfrontation, aber auch ohne Sieger und Besiegte der Geschichte in Europa und in der Welt einzulassen? Wurde die Chance des Umbruchs in Osteuropa auch für eine Revision westlicher Positionen überhaupt diskutiert? Welche Angebote hätte der Osten bereitgehalten?

Der Historiker Kiran Klaus Patel und der Schriftsteller Ingo Schulze diskutieren Belastungen und Chancen, die sich aus dem damaligen Prozess doppelter Einigung ergeben, für eine Gegenwart, in der die Post-Cold-War-Ära ihrerseits an ihr Ende gekommen ist. Moderiert wird die Veranstaltung von der Journalistin Jana Werner.

Als Ergebnis unserer Tagung erschien mit "Doppelt verbunden, halb vereint" eine Publikation, in der Kiran Klaus Patel und Ingo Schulze ihre Sicht auf die Wendejahre zusammenfassen. In einem Interview mit Deutschlandfunk Kultur stellen sie das Buch vor. 

Diese Veranstaltung ist Teil des Scholar-in-Residence-Programms von Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung und Europa-Kolleg Hamburg.

Im Zwei-Jahres-Rhythmus bietet die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung, in Kooperation mit dem Europa-Kolleg Hamburg, ein ausgewiesenes Scholar-in-Residence-Programm an. Das Programm richtet sich an fachlich exzellente Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland, deren Forschungsschwerpunkt auf Europa und den internationalen Beziehungen liegt. Während eines Aufenthalts in Hamburg plant die*der Scholar-in-Residence eine wissenschaftliche Tagung zu einem bisher kaum beleuchteten Aspekt historischer, politikwissenschaftlicher, juristischer, ökonomischer oder kultureller Fragestellungen.

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