Schmidt-Ausstellung nimmt Demokratie in den Fokus

Premiere im Bundestag – #Challenging Democracy wird anschließend in Bonn, Leipzig und Rostock gezeigt

Berlin, 24. April 2024. „#Challenging Democracy – Von Helmut Schmidt bis heute“ heißt die neue Wanderausstellung, die gestern im Bundestag Premiere feierte und noch bis zum 16. Mai im Paul-Löbe-Haus in Berlin zu sehen sein wird. Anschließend geht sie auf Tournee durch Deutschland und wird zunächst in Bonn, Leipzig und Rostock gezeigt. „Die Ausstellung wirft einen Blick in die Vergangenheit und regt zum Nachdenken über die Gegenwart an. Sie fordert uns alle auf, die aktuellen Herausforderungen für die Demokratie anzunehmen, ihre Werte zu verteidigen und so gemeinsam die Zukunft zu gestalten“, erklärte Peer Steinbrück, der Kuratoriumsvorsitzende der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung (BKHS) bei der Eröffnung. 

Die Herausforderungen für die Demokratie stellte auch der Vizepräsident des Deutschen Bundestags, Wolfgang Kubicki (FDP) in den Mittelpunkt seiner Eröffnungsrede. „Realismus und Nüchternheit hat Helmut Schmidt in seiner Regierungserklärung als Kanzler versprochen. Und er hat Wort gehalten: Hatte er sich eine Meinung gebildet, verfolgte er seine Linie konsequent. Diese Haltung hat ihm bis an sein Lebensende den Respekt und die Sympathien vieler Menschen eingebracht“, unterstrich Kubicki. Bei aller persönlichen Gradlinigkeit habe Schmidt auch daran erinnert, wie sehr die Demokratie vom Streit, aber auch vom Kompromiss lebt.

„Er war eine Instanz, bei der die Bürgerinnen und Bürger immer das Gefühl hatten, er sagt, was er meint“, betonte als Zeitzeugin Monika Wulf-Mathies, die im Gespräch mit Dr. Meik Woyke (Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der BKHS) auf die Zusammenarbeit mit Schmidt als Referatsleiterin im Bundeskanzleramt und als Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (1982 bis 1994) zurückblickte. „Schmidt steht für Demokratie und er steht für Zivilcourage“, so Wulf-Mathies.

Die Ausstellung, die die BKHS konzipiert und realisiert hat, porträtiert Helmut Schmidt als Politiker und Menschen, der in der kontroversen Debatte und auf der Suche nach der besten Lösung für das Wohl möglichst vieler Menschen einen Kern des politischen Gemeinwesens sah. Schmidt war Bundeskanzler in Zeiten des Umbruchs. Viele Themen, die uns jetzt bewegen, diskutierten die Menschen schon vor 50 Jahren mit großer Leidenschaft. So ging es etwa schon damals um die Frage, auf welche Energieträger die Bundesrepublik setzen sollte, um sich vor Abhängigkeiten (damals vom arabischen Öl) zu schützen. Und schon damals setzten die Bundesregierungen unter Willy Brandt und später Helmut Schmidt auf „Diversifizierung“ von Energiequellen: Neben Öl sollten vor allem russisches Gas, heimische Kohle und Atomkraft für Energiesicherheit sorgen. 

Die Ausstellung „#Challenging Democracy“ erzählt nicht nur deutsche und internationale Zeitgeschichte, sie fordert ihre Gäste auch auf, selbst aktiv zu werden, sich in andere Perspektiven hineinzuversetzen und miteinander zu diskutieren. Schließlich geht es darum, sich selbst beim Besuch als Teil eines demokratischen Prozesses zu fühlen, als Mensch, der tagtäglich darüber mitentscheidet, wie es mit der Zukunft unserer Demokratie weitergeht. Das gilt hinsichtlich vieler drängender Fragen: Wie meistern wir Globalisierung, Digitalisierung oder Klimawandel? Wie können wir unser Leben und Wirtschaften nachhaltiger und die Gesellschaft sozial gerechter machen?  Und wie begegnen wir denjenigen, die auf diese komplexen Probleme allzu einfache Antworten anbieten?

Die öffentliche Ausstellung wird vom 24. April bis zum 16. Mai 2024 im Paul-Löbe-Haus des Bundestags gezeigt. Sie kann montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr besucht werden. Dienstags ist die Ausstellung von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Öffentliche Führungen mit Vertretern der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung finden jeden Dienstag um 17 Uhr und jeden Freitag um 16 Uhr statt. Für den Besuch der Ausstellung ist spätestens zwei Werktage vor dem gewünschten Besuchstermin eine Anmeldung notwendig. 

Nähere Informationen und ein entsprechendes Anmeldeformular gibt es auf der Seite des Bundestags: https://www.bundestag.de/ausstellung-challenging-democracy

Anschließend wird die Wanderausstellung in der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn (7. Juni bis 30. September 2024) und im Neuen Rathaus in Leipzig (8. bis 27. Oktober 2024) gezeigt.

Hier geht es zur Begrüßungsrede von Wolfgang Kubicki

Hier geht es zur Eröffnungsrede von Peer Steinbrück

Weitere Informationen zur Wanderausstellung #Challenging Democracy

Die Wanderausstellung #Challenging Democracy feiert ihre Eröffnung im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestags.

© BKHS/Michael Zapf

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Bundestagsabgeordneter Metin Hakverdi besucht die Wanderausstellung im Bundestag.

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Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki eröffnet die Abendveranstaltung.

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Im Paul-Löbe-Haus steht das Team der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung kurz vor der Eröffnung der Wanderausstellung.

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Der Kuratoriumsvorsitzende der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung Peer Steinbrück hält eine Eröffnungsrede.

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Die Theatergruppe Hidden Shakespeare sorgt für ein unterhaltsames Programm. © BKHS/Michael Zapf

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Dr. Meik Woyke interviewt Zeitzeugin Monika Wulf-Mathies.

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Dr. Meik Woyke, Peer Steinbrück, Monika Wulf-Mathies, Wolfgang Kubicki, Merle Strunk und Dr. Magnus Koch stehen gemeinsam auf der Bühne im Paul-Löbe-Haus.

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Ausstellungsleiter Dr. Magnus Koch führt interessierte Gäste durch die neue Ausstellung.

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Das Ausstellungsteam steht vor einer interaktiven Station der Wanderausstellung.

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Dr. Magnus Koch ist Leiter des Arbeitsbereichs Ausstellung und Geschichte.

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Dr. Johannes Zechner ist Kurator im Ausstellungsteam.

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Merle Strunk ist Referentin für Bildung und Vermittlung im Ausstellungsteam.

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Lisa Querner ist Mitarbeiterin für die Wanderausstellung #Challenging Democracy und gehört zum Ausstellungsteam.

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