Cato Bontjes van Beek starb am 5. August 1943 im Strafgefängnis Berlin Plötzensee unter dem Fallbeil. Das Reichskriegsgericht hatte der 22-Jährigen vorgeworfen, Teil einer Verschwörung gegen den NS-Staat gewesen zu sein. Cato Bontjes van Beek hatte französischen Zwangsarbeitern sowie jüdischen Verfolgten geholfen und Flugblätter gegen das NS-Regime verteilt.
Der junge Soldat Helmut Schmidt und die zwei Jahre jüngere Cato trafen sich Ende der 1930er-Jahre in deren Elternhaus in Fischerhude bei Bremen und diskutierten über Kunst, Gesellschaft und Politik. „Cato war groß. Wir sind in ihrer Schuld“, so formulierte Helmut Schmidt es in einem Brief an die Familie Bontjes van Beek, in dem er sich an die gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden in Fischerhude erinnerte. Schmidt war insbesondere Catos Mutter, der Künstlerin Olga Bontjes van Beek, verbunden, wie überhaupt dem Haus und der sich dort versammelnden Gesellschaft von Menschen mit vielfältigen Lebenshintergründen und politischen Anschauungen.
Den 80. Todestag der Widerstandskämpferin nehmen wir zum Anlass, um das Leben und die Arbeit von Cato Bontjes van Beek zu würdigen und an ihrem und Helmut Schmidts Beispiel über Lebenswege und Entscheidungen von Menschen angesichts von Diktatur und Krieg zu sprechen.
Es diskutieren Dr. Magnus Koch, Leiter Ausstellungen und Geschichte, als Gastgeber und Moderator, die Nichte von Cato, die Übersetzerin Saskia Bontjes van Beek sowie der Journalist und Buchautor Hermann Vinke. Es werden Fotos und Filmaufnahmen der Familie Bontjes van Beek und Helmut Schmidts gezeigt.
Die Veranstaltung findet in den Räumen unserer Ausstellung „Schmidt! Demokratie leben“ am 29. August 2023 um 18:00 Uhr statt.
Für Einblicke aus einem Radiobeitrag in das Buch „Leben will ich, leben leben“ von Hermann Vinke klicken Sie hier. Im Konzertfilm „Cato“ werden einige Originaltexte von Cato Bontjes van Beek gelesen – die Vorschau des Films können Sie hier anschauen.
