Mit friedlichen Mitteln Konflikte lösen und Veränderung anstreben

Zum Internationalen Tag der Gewaltlosigkeit

Eine Bronzeskulptur, die einen Revolver zeigt, dessen Lauf durch einen Knoten zugebunden ist.

Isra Mohamed war von Oktober 2021 bis September 2023 studentische Mitarbeiterin der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung. Als Studierende im Master „Governance and Human Rights der Leuphana Universität Lüneburg arbeitete sie eng mit unseren drei Programmlinien zusammen. 


 

Der Internationale Tag der Gewaltlosigkeit wird jedes Jahr am 2. Oktober begangen, um an den Geburtstag von Mahatma Gandhi zu erinnern, dem Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung und Pionier der Philosophie der Gewaltlosigkeit. Der Tag wurde 2007 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um Gewaltlosigkeit durch Aufklärung und öffentliches Bewusstsein zu fördern.

Mahatma Gandhi spielte durch gewaltlosen zivilen Ungehorsam und friedlichen Widerstand eine bedeutende Rolle im Kampf Indiens um die Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft. Seine Lehren und Taten hatten tiefgreifende Auswirkungen auf verschiedene Bürgerrechts- und soziale Gerechtigkeitsbewegungen weltweit.

Bei der Praxis der Gewaltlosigkeit handelt es sich um eine Philosophie und Lebensweise, die sich dafür einsetzt, Konflikte zu lösen, soziale Veränderungen anzustreben und Ziele mit friedlichen Mitteln wie Dialog, Verhandlungen, zivilem Ungehorsam und moralischer Überzeugung zu erreichen, anstatt auf physische Gewalt oder Aggression zurückzugreifen.

Die wichtigsten Aspekte und Prinzipien der Gewaltlosigkeit erklärt:

Respekt vor dem Leben: Gewaltlosigkeit wahrt den inhärenten Wert und die Würde aller Menschen und betont, wie wichtig es ist, anderen keinen Schaden zuzufügen.

Nicht-Vergeltung: Dabei geht es darum, auf Rache zu verzichten oder auf Gewalt mit Gewalt zu reagieren und sich stattdessen für friedliche und konstruktive Konfliktlösungen zu entscheiden.

Ziviler Ungehorsam: Gewaltlosigkeit kann Handlungen des zivilen Ungehorsams beinhalten, bei denen Einzelpersonen oder Gruppen absichtlich und friedlich ungerechte Gesetze oder Normen brechen, um ihre moralischen Einwände hervorzuheben und Veränderungen herbeizuführen.

Konfliktlösung: Zu den Methoden der gewaltfreien Konfliktlösung gehören Verhandlungen, Mediation und Dialog, um Differenzen und Streitigkeiten anzugehen, ohne auf Gewalt zurückzugreifen.

Soziale Gerechtigkeit: Gewaltlosigkeit steht oft im Einklang mit Bewegungen für soziale Gerechtigkeit, Gleichheit und Menschenrechte, die versuchen, systemische Ungerechtigkeiten anzugehen, ohne auf Gewalt zurückzugreifen.

Friedlicher Protest: Friedliche Proteste, Märsche und Demonstrationen sind gängige Formen des gewaltfreien Widerstands, der dazu dient, die Aufmerksamkeit auf Probleme zu lenken und sich für Veränderungen einzusetzen, ohne Schaden anzurichten.

Unser Respekt für all diejenigen, die sich trotz Repressionen gewaltlos engagieren

Gewaltlosigkeit als Konzept fördert die Idee, dass positive Veränderungen erreicht werden können, ohne Schaden anzurichten oder auf Gewalt zurückzugreifen. Gewaltlosigkeit kann so eine starke Kraft für sozialen Wandel und Gerechtigkeit sein. Zu oft sehen wir aber gerade, dass auch gewaltlose friedliche Prostete von staatlicher Seite nicht nur unterdrückt, sondern auch mit Repressionen überzogen werden. Politische Aktivist*innen, Journalist*innen, Menschenrechtler*innen werden heute noch immer aufgrund ihres politischen Aktivismus ihrer Freiheit beraubt, egal ob in Form von Freizügigkeit oder ihrer eigenen Meinung.

Noch heute werden Menschen in vielen Ländern der Welt unterdrückt. Heute möchte ich ganz besonders an diese Menschen erinnern, die in gewaltlosen Formen friedlich miteinander handeln, um eine Kraft für sozialen Wandel zu sein. Wir sollten nicht vergessen, sie zu ermutigen, diesen Repressionen standzuhalten. Sie verdienen nicht nur heute, sondern jeden Tag besonderen Respekt.

Eine Bronzeskulptur, die einen Revolver zeigt, dessen Lauf durch einen Knoten zugebunden ist.

"Non-Violence" ist eine Bronzeskulptur eines 45-Kaliber-Revolvers, dessen Lauf verknotet ist. Sie steht vor dem UN-Hauptquartier in New York. Der Künstler Carl Frederk Reutersward schuf die Skulptur 1980 nach der Ermordung seines Freundes John Lennon. Die verknotete Pistole erinnert an John Lennons Vision einer Welt in Frieden. © UN Photo/Michos Tzovaras

Porträt-Foto von Isra Mohamed

Isra Mohamed war von Oktober 2021 bis September 2023 studentische Mitarbeiterin der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung im Bereich unserer drei Programmlinien. © BKHS/Michael Zapf

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