Objekt der Woche: Die Urkunde „beste Eltern der Welt“

Sie war ein Weihnachtsgeschenk ihrer Tochter. Noch heute hängt die kunstvoll gestaltete Urkunde mit den goldenen Lettern im Wohnzimmer der Schmidts in Langenhorn. Dr. Susanne Schmidt hatte ihren Eltern den kleinen Bilderahmen 1982 aus London mitgebracht, wo sie seit 1979 lebt.

Urkunde mit goldenen, blauen und roten Verzierungen in einem goldenen Rahmen.

Nun hatten es ihre prominenten Eltern schwarz auf weiß. Susanne verlieh Hannelore und Helmut H. (Heinrich) W. (Waldemar) Schmidt den Titel der “besten Eltern der Welt“. „Ich hätte ganz gut ohne den V.I.P-Status meiner Eltern leben können,“ erzählte die Tochter in ihrer Laudatio zum 90. Geburtstag ihres Vaters im Januar 2009. Dass die Schmidts in ihrem Doppelhaus in Langenhorn trotz aller Einschränkungen, die das öffentliche Leben mit protokollarischen Pflichten, Staatsbesuchen im Privathaus oder Personenschutz mit sich brachte, ein fast bescheidenes, normales Leben führten, ist der Mutter zu verdanken. Loki war eben nicht nur Kanzlergattin oder die „Frau an der Seite von Helmut Schmidt“. Schon 1940 hatte sie eine Anstellung als Lehrerin, verdiente Geld und sorgte für die erste gemeinsame Wohnung des jungen Paares, das 1942 heiratete. Auch nach dem Krieg war sie es, die die Familie und das Studium ihres Mannes finanzierte. Als Mutter, Lehrerin, Ehefrau, Kanzlergattin, aber auch als ausgezeichnete Botanikerin, Naturforscherin und Stifterin bewahrte sie sich nicht nur ihre Eigenständigkeit, sondern auch ihre warmherzige und bodenständige Art. „Helmut Schmidts Karriere wäre ohne sein Frau Loki undenkbar gewesen“, meint Rainer Lehberger, der eine Loki-Schmidt Biografie verfasst hat.

1961 zogen die Schmidts in das neue Haus am Neubergerweg, in dem Loki und Helmut fast ein halbes Jahrhundert lebten.

Urkunde mit goldenen, blauen und roten Verzierungen in einem goldenen Rahmen.

© Frederik Küll

Altkanzler Helmut Schmidt lehnt sich zu Ehefrau Loki, die mit dem Zeigefinger auf etwas deutet.

© dpa

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