Objekt der Woche: Politische Erziehung im Schnellverfahren

Am 31.08.1945 kehrte Helmut Schmidt aus der britischen Kriegsgefangenschaft nach Hamburg zurück. Das halbe Jahr im Offizierslager in Belgien war richtungsweisend für seine künftige politische Orientierung und Überzeugung.

Bildschirmaufnahme eines Videos auf dem Zeitzeugenportal zeigt Altkanzler Helmut Schmidt mit Zigarette.

In einem Beitrag des Zeitzeugenportals – einer zentralen Video-Sammlung von Zeitzeugeninterviews zur deutschen Geschichte, die in der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland angesiedelt ist – stellt der Altkanzler rückblickend fest: „Während der Kriegsgefangenschaft war ich mit zwei bis drei älteren Kameraden zusammen, die mich sozusagen in einem Schnellverfahren politisch erzogen haben innerhalb eines halben Jahres.“

Eine zentrale Figur dieser „Volkshochschule im Kriegsgefangenenlager“, wie Schmidt es nennt, war Hans Bohnenkamp. Der 25 Jahre ältere Professor für Pädagogik und Philosophie brachte Lernprozesse in Gang, die ihn zum ‚Sozi‘ gemacht hätten, wie Helmut Schmidt später in mehreren Interviews erzählt. Sichtbar wurde diese politische Überzeugung schon kurz nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft: Im Mai 1946 trat Helmut Schmidt in die SPD ein.

Helmut Schmidts Beitrag im Zeitzeugenportal „Politische Umerziehung in der Kriegsgefangenschaft“

Mehr über die Zeit Kriegsgefangenschaft und Rückkehr unter anderem in diesem Artikel:

"Wir dachten nur: Endlich ist es vorbei"
Mattias Naß, Internationaler Korrespondent der ZEIT und stellvertretendes Kuratoriumsmitglied der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung, interviewt Helmut Schmidt zum Thema Heimkehr aus dem Krieg.

 

Bildschirmaufnahme eines Videos auf dem Zeitzeugenportal zeigt Altkanzler Helmut Schmidt mit Zigarette.

In der Rubrik „1940, Kriegsgefangene“ erzählt Helmut Schmidt im www.zeitzeugen-portal.de, wie er während der Kriegsgefangenschaft politisch geprägt wurde.

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