Sonderausstellung „Wo fängt Unrecht an?“ eröffnet

Mobiles Geschichtslabor zu ehemaligem KZ Kislau bis zum 3. September in Hamburg zu sehen

Besucher*innen erkunden die Sonderausstellung.

„Wo fängt Unrecht an?“, heißt die Kernfrage der Sonderausstellung, die die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung am 25. Juli 2023 eröffnete. Das interaktive Geschichtslabor zum ehemaligen Konzentrationslager Kislau ist bis zum 3. September kostenfrei in der Hamburger Innenstadt zu sehen. Es bietet vielfältige Möglichkeiten zum Mitmachen an – ganz nach dem Motto des Leihgebers Lernort Kislau e.V.: Geschichte begreifen, Demokratie erleben. Die Ausstellung verdeutlicht in welchem Maße die Geschichte des Nationalsozialismus nicht nur unsere Geschichte, sondern auch die Gegenwart und Zukunft berührt. 

In der Ausstellung im Medienraum des Helmut-Schmidt-Forums können Zitate zugeordnet, Biografien erforscht, Meinungen getauscht und über Demokratie und Grundrechte debattiert werden. Dabei stehen unsere Grundrechte im Fokus und die Frage, wie Diskriminierung verhindert werden kann. 

Eindrucksvoll führte Luisa Lehnen vom Lernort Kislau in ihrem Eröffnungsvortrag in die Geschichte der frühen Konzentrationslager (KZ) des NS-Regimes ein. Denn: „KZ ist nicht gleich KZ und KZ ist nicht gleich Vernichtungslager“.  Gerade die ersten Konzentrationslager wurden in der frühen Zeit der NS-Diktatur eingerichtet und teilweise nach kurzer Zeit wieder geschlossen. Bilder, die mit Konzentrationslagern assoziiert werden, entstanden erst nach der Zeit der frühen KZ. Der Weg zur extremen Gewalt und zum Massenmord wurde dort jedoch geebnet und erprobt und die frühen KZ markieren somit den Auftakt des Terrors. 

Dr. Meik Woyke, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung, wies in seinem Grußwort darauf hin, dass wir nie vergessen dürfen, auf welchen Säulen unsere Demokratie stehe. Der Übergang vom Rechtsstaat in die Diktatur der Ausgangspunkt für das mobile Geschichtslabor, betonte Fabienne Bitz vom Lernort Kislau e. V. Die Sonderausstellung werde deshalb „Labor“ genannt, weil dort Geschichte erforscht und untersucht werden soll – um gemeinsam herauszufinden, was die Demokratie heute stark macht und wie menschenfeindlichen Ideologien vorgebeugt werden kann.

Poetry Slammerin Annika Blanke griff die Themen in ihrem künstlerischen Beitrag „Neulich war gestern noch heute“ auf und appellierte: „Mensch auf der Straße: Wenn sie dir sagen, dass ein anderer Mensch weniger wert ist als du, dann gibt es nur eins: Sag nein!“.

Hier finden Sie alle Informationen rund um die Sonderausstellung. 

Besucher*innen erkunden die Sonderausstellung.

Besucher*innen erkunden die Sonderausstellung „Wo fängt Unrecht an?“ am Eröffnungsabend. © BKHS/Michael Zapf

Meik Woyke steht am Rednerpult und spricht zum Publikum.

Dr. Meik Woyke beginnt die Ausstellungseröffnung mit einem Grußwort... © BKHS/Michael Zapf

Das Publikum lauscht Meik Woykes Grußwort in den Räumen der Ausstellung.

... und weist darauf hin, dass wir nie vergessen dürfen, auf welchen Säulen unsere Demokratie stehe. © BKHS/Michael Zapf

Lusia Lehnen spricht zum Publikum und zeigt auf ihre Präsentation.

Luisa Lehnen vom Lernort Kislau e. V. spricht über die frühen Konzentrationslager. © BKHS/Michael Zapf

Annika Blanke hält einen Zettel in der Hand und gestikuliert ausdrucksstark während ihrem Poetry Slam.

Poetry Slammerin Annika Blanke während ihrem emotionalen Vortrag „Neulich war gestern noch heute“. © BKHS/Michael Zapf

Fabienne Bitz lächelt freundlich ins Publikum, während Sie einen Vortrag hält.

Fabienne Bitz führt in das mobile Geschichtslabor ein. © BKHS/Michael Zapf

Dirk Fischer und Meik Woyke in der Ausstellung ins Gespräch vertieft.

Kuratoriumsmitglied Dirk Fischer und Vorstandsvorsitzender Meik Woyke im Gespräch nach den Eröffnungsreden. © BKHS/Michael Zapf

Fünf Personen stehen in der Sonderausstellung und untersuchen ein Modul.

Die Teams der BKHS und von Lernort Kislau in der frisch eröffneten Sonderausstellung. V.l.n.r.: Magnus Koch, Merle Strunk, Annika Blanke, Luisa Lehnen, Fabienne Bitz. © BKHS/Michael Zapf

Das Publikum erkundet die neu eröffnete Sonderausstellung.

„Geschichte begreifen, Demokratie erleben“ – das erwartet die Besucher*innen des mobilen Geschichtslabors. © BKHS/Michael Zapf

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